Rund 70 Uelzener Bürgerinnen und Bürger sind am Montagabend ins Rathaus der Hansestadt Uelzen gekommen, um sich über die Ergebnisse des Stadtmarketingprozesses zu informieren.
Die GLC AG, die den Prozess begleitet hat, präsentierte die erarbeiteten Grundlagen für ein Marketing der Hansestadt. Dazu gehören die erarbeiteten Handlungsfelder, geeignete Ziele und Maßnahmen sowie erste Starterprojekte und die Organisation eines Stadtmarketings.
Der Uelzener Stadtmarketingprozess hat auf breite Bürgerbeteiligung gesetzt. "Den Kern des Konzeptes haben die Uelzener selbst gestaltet", so Bürgermeister Jürgen Markwardt. In Expertenrunden, einer groß angelegten Haushaltsbefragung mit rund 1.750 Rückläufen und in Arbeitsgruppen zu den Themenblöcken Kultur und Tourismus, Innenstadt und Einzelhandel, Wirtschaft und Verkehr, Wohnen und Leben sowie zur Förderung des Wir-Gefühls in der Stadt wurde darüber diskutiert, wie ein Marketingkonzept in den nächsten Jahren mit Leben zu füllen sein wird.
"Die Umsetzung des Konzeptes bietet viele Chancen für die Hansestadt", ist das Stadtoberhaupt überzeugt.
Den Beschluss über ein Stadtmarketingkonzept fasst der Rat der Hansestadt Uelzen voraussichtlich in seiner Sitzung am 25. Juni.
Der offizielle Start des Stadtmarketings für Uelzen soll im Januar 2019 sein.
Es ist vorgesehen, dass die Hansestadt dann zunächst von einer Fachfirma verantwortlich für zwei Jahre begleitet wird, bevor die Aufgaben vollständig übernommen werden. Der Zeitraum bis Januar wird für eine europaweite Ausschreibung der Leistungen benötigt.
Dankeschön-Fest
Für Kreispolitik und Kreisverwaltung gleichermaßen ist es eines der fundamentalsten Projekte für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises Uelzen – das bereits im Bau befindliche kreisweite Glasfasernetz.
Ein Infrastrukturvorhaben, das – wie seit wenigen Wochen feststeht – alle elf Ausbaugebiete des Landkreises umfasst und dort die gesetzlich als unterversorgt definierten Gebiete (weiße Flecken) mit der derzeit modernsten Übertragungstechnik ausstatten wird.
Als Voraussetzung für den nunmehr begonnen Ausbau musste zuvor jedoch in jedem einzelnen Ausbaugebiet eine Vorvermarktungsquote von mindestens 60 Prozent erreicht werden – ein hoch gestecktes Ziel, das letztlich aber mit einer durchschnittlichen Vorvermarktungsquote von rund 70 Prozent sogar noch deutlich übertroffen werden konnte.
Ein Verdienst, wie Landrat Dr. Heiko Blume im Rahmen eines großen "Dankeschön-Festes" unmissverständlich zu verstehen gab, aller Beteiligten, die sich – in welcher Art und Weise auch immer – für das Projekt eingesetzt haben.
Unter den rund 250 Gästen der durch den Landkreis und das Telekommunikationsunternehmen "LüneCom" gemeinsam ausgerichteten Feier dankte Blume insbesondere den zahlreichen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die während der Vorvermarktungsphase von Haustür zu Haustür gegangen waren, um persönlich für den Abschluss eines entsprechenden Vorvertrages zu werben. In seine Dankesworte schloss der Landrat aber ebenso auch alle Ortsvorsteher, Bürgermeister, Samtgemeindebürgermeister, die Mitglieder der einzelnen Gemeinderäte, die Kreistagsabgeordneten, die heimischen Bundes- und Landtagsabgeordneten und nicht zuletzt alle Vertriebspartner ein, die sich alle unglaublich für das Projekt ins Zeug gelegt hätten.
"Und auch unseren Ingenieurbüros, unseren Bauunternehmen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die direkt oder indirekt mit dem Großvorhaben zu tun haben, gebührt Dank. Ebenso natürlich allen Fördermittelgebern – vom Land Niedersachsen und dem Bund bis hin zur NBank", so Blume. Praktisch habe auf allen Ebenen von Anfang an Konsens darüber geherrscht, wie wichtig das Glasfaserprojekt für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises sei. Übrigens ein Projekt, das nicht nur landesweit Pilotcharakter habe, sondern derzeit auch das größte seiner Art sei.
Der Landrat würdigte das Projekt aber nicht nur als bedeutsame Infrastrukturmaßnahme, sondern vor allem auch als echtes Gemeinschaftsprojekt, das die Menschen im Landkreis noch näher zusammengebracht habe.
Unübersehbarer Beleg hierfür seien nicht nur immer wieder überfüllte Dorfgemeinschafshäuser gewesen, sondern ein Solidaritäts- und Wir-Gefühl, das letztlich zu einer durchschnittlichen Vorvermarktungsquote von rund 70 Prozent geführt habe.
"Ein sagenhafter Wert und eine unglaubliche Leistung", wie anschließend auch Norbert Hill, Geschäftsführer des Unternemens "LüneCom" unterstrich. Für diesen Erfolg seien 99 Info-Veranstaltungen durchgeführt worden, in deren Rahmen fast 10.000 Bürgerinnen und Bürger hätten erreicht werden können, darüber hinaus 20 Multiplikatorenschulungen und unzählige Bürgersprechstunden. Außerdem sei auf 14 Volks- und Schützenfesten, Frühlingsmärkten, Sportveranstaltungen und Gewerbeschauen für das Projekt geworben worden, 40.000 Flyer seien an Haushalte verteilt, 800 Plakate erstellt worden. Und nicht zuletzt sei das Thema immer wieder auch über die Medien kommuniziert worden, denen damit ebenfalls ein großer Anteil am bisherigen Erfolg des Projektes zukomme.
Abschließend trat Gerdaus Bürgermeister Stefan Kleuker ans Rednerpult. Stellvertretend für die Gemeinden dankte er Landrat Dr. Heiko Blume für dessen persönliches Engagement in Sachen Glasfasernetz. Symbolisch überreichte er ihm unter anderem eine Packung Lakritzschnecken, die in gewisser Weise auch an Kabel erinnern würden und die sich die Kreistagsabgeordneten schmecken lassen sollten, so Kleuker. Die perfekte Überleitung, um anschließend bis in die späten Abendstunden bei Musik, kühlen Getränken und Leckereien vom Grill die Veranstaltung ausklingen zu lassen.
Stadtspaziergang für die Sauberkeit
Blumen, viel Grün und schöne Beete
"Alles in allem macht Uelzen einen gepflegten Eindruck, aber es gibt schmutzige Ecken" – so lautete das Fazit eines Rundgangs durch die Innenstadt. Bürgermeister Jürgen Markwardt hatte zu einem gemeinsamen Spaziergang der etwas anderen Art eingeladen: Er hat sich von Bürgern der Hansestadt zeigen lassen, wo Handlungsbedarf in Sachen Sauberkeit besteht. Ein Dutzend Einwohner nutzten die Gelegenheit, machten auf abgelegten Müll an Altglascontainern, auf Dreck in den Nischen an der St.-Marien-Kirche, auf Unkraut in den Marktstraßen oder auf herumliegende Müllsäcke in einer Gasse oder auf das verschmutzte Stadtrelief aufmerksam. "Obwohl wir nicht immer zuständig sind, tut die Hansestadt ihr Möglichstes und setzt ihre Mitarbeiter ein", verspricht das Stadtoberhaupt.
Um Uelzen sauberer und ansehnlicher zu machen, sei es aber auch nötig, dass die Bürger ihren Teil dazu beitragen und mithelfen. "Der Müll kommt ja nicht von allein", so Markwardt.
Die Teilnehmer des Rundganges konnten auch feststellen, dass einige Anlieger die Gehwege nicht ausreichend pflegen, so dass Wildwuchs an Pollern oder Dreck auf dem Fußweg sichtbar sind.
Die Stadtverwaltung wird in Kürze einen Flyer herausgeben, um die Hauseigentümer und Anwohner noch einmal gezielt zu den Reinigungspflichten zu informieren.
Die Hansestadt hat das Erscheinungsbild Uelzens und die Sauberkeit als zentrales Thema für dieses Jahr gesetzt. Für Bepflanzungen, Pflanzkübel, zusätzliches Müllkehren auf Straßen, Wegen, Plätzen sowie eine verstärkte Pflege von Grünanlagen im Herzen der Hansestadt sollen bis zu 150.000 Euro mehr als bisher eingesetzt werden.
Im August wird der Bürgermeister erneut zu einem Rundgang einladen.
Es soll dann überprüft werden, ob sich insbesondere an den festgestellten schmuddeligen Ecken etwas getan hat.
76 Seiten gegen Langeweile
Die Sommerferien sind in Sichtweite
Damit sie erlebnisreich werden, bietet die Hansestadt Uelzen mit ihrem Ferienspaßkalender wieder vielfältige Angebote vor der Haustür für Kinder, Jugendliche und Familien.
Auf 76 Seiten ist der Ferienspaßkalender prall gefüllt mit Angeboten wie Basteln, Schwimmen, Beachvolleyball, Schmieden, Fußballspielen, Reiten, Tauchen und Taekwondo zur Auswahl. Tagesfahrten beispielsweise in den Heidepark Soltau, zu den Karl-May-Spielen nach Bad Segeberg oder eine Zwei-Tages-Fahrt zu den Störtebeker-Festspielen nach Rügen sind mit dabei. Auch Streifzüge durch die Natur sind möglich. Bildungshungrige können ihren Horizont erweitern und Musiktalente sich an neuen Instrumenten ausprobieren. Vereine, Verbände, das Kinder- und Jugendzentrum BAXX oder die Polizei bieten vielfältige Aktionen an. Der Hamburger Sport Verein und der SV Werder Bremen laden zu Fußballcamps ein. Betriebe öffnen ihre Türen, um den Jüngeren zu zeigen, wo Erwachsene arbeiten.
Der Start der Ferien wird mit der Ferienfete der Volksbank Uelzen-Salzwedel am 27. Juni eingeläutet.
Der Ferienkalender ist thematisch gegliedert. Außerdem zeigt er eine kalendarische Übersicht. Aber aufgepasst: aufgrund der zahlreichen Angebote sind Aktionen, die mehrfach stattfinden, nur einmal aufgeführt, dafür aber gesondert gekennzeichnet.
"Und einen Ausblick auf ein großes Ereignis nach den Ferien gebe ich auch schon gern", sagt Christian Helms, Jugendpfleger der Hansestadt Uelzen, der für den Ferienspaßkalender verantwortlich ist.
Am 14. September startet bereits zum zehnten Mal die große Uelzener Kinderstadtwette.
Gewerkschaft NGG fordert mehr Kontrollen im Kreis Uelzen
Wenn der Chef den Mindestlohn prellt.
Im Landkreis Uelzen gibt es weiterhin Unternehmen, die ihren Beschäftigten weniger als die gesetzlich vorgeschriebenen 8,84 Euro pro Stunde zahlen. Davon geht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aus. Die NGG Lüneburg verweist dabei auf eine Bilanz der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim zuständigen Hauptzollamt Hannover. In dessen Bereich leiteten die Beamten im vergangenen Jahr insgesamt 69 Ermitlungsverfahren gegen Arbeitgeber ein, die gegen das Mindestlohngesetz verstoßen haben.
Nach Einschätzung der Gewerkschaft ist das jedoch lediglich die "Spitze des Eisbergs". Die Dunkelziffer liege deutlich höher.
"Es kann nicht sein, dass im dritten Jahr nach seiner Einführung noch immer viele Menschen unterhalb des gesetzlichen Minimums verdient haben", kritisiert Regionalchef Steffen Lübbert. Wie groß das tatsächliche Ausmaß der Mindestlohn-Prellerei sei, zeige eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Danach erhielten im Jahr 2016 bundesweit rund 1,8 Millionen Beschäftigte weniger als den Mindestlohn. Besonders betroffen ist das Hotel- und Gaststättengewerbe: Dort bekamen damals 38 Prozent der Mitarbeiter einen Lohn, der unterhalb des gesetzlichen Minimums lag, so eine Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung.
Gewerkschafter Lübbert beklagt zugleich eine mangelnde Kontrolldichte beim Zoll.
Dies zeige gerade der Blick auf das Gastgewerbe. "2017 wurden im gesamten Bereich des Hannoveraner Zolls 238 Betriebe der Branche geprüft. Allein im Landkreis Uelzen gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur jedoch 176 Hotels, Gaststätten und Restaurants", so Lübbert weiter.
Bei der Zollstatistik beruft sich die NGG Lüneburg auf eine Auswertung des Bundesfinanzministeriums für die Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke (Grüne). Danach prüfte das Hauptzollamt Hannover im vergangenen Jahr quer über alle Branchen hinweg insgesamt 1.355 Arbeitgeber auf Schwarzarbeit, Lohn-Prellerei und Steuerhinterziehung.
Für die Verstöße gegen den gesetzlichen Mindestlohn verhängten die Kontrolleure Bußgelder in Höhe von rund 142.000 Euro.
"Wir brauchen deutlich mehr Kontrollen, um Beschäftigte vor Lohnbetrug zu schützen", fordert Lübbert. Dafür müsse die Finanzkontrolle personell kräftig aufgestockt werden. Kein Verständnis hat der Gewerkschafter für die Klagen der Arbeitgeber, die Dokumentationspflichten brächten zu viel Bürokratie. "Das genaue Aufschreiben der Arbeitszeit sorgt nicht zuletzt dafür, dass diese auch korrekt abgerechnet wird. Und nur so können diejenigen belangt werden, die sich nicht an die per Gesetz festgelegte Lohn-Untergrenze halten."
Das Mindestlohngesetz ist kein Papiertiger. Es sichere in der Region Tausenden Beschäftigten ein Existenzminimum.
Anfang kommenden Jahres steht die nächste Erhöhung des Mindestlohns an. Die NGG – zugleich Mitglied der Mindestlohnkommission – plädiert für ein deutliches Plus: "Aus 8,84 Euro muss rasch etwas Zweistelliges werden", so Lübbert. Tariflich sind für Servicekräfte bereits heute 10,21 Euro mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband vereinbart. Ziel der NGG sei es, dass grundsätzlich alle Beschäftigten im Gastgewerbe dieses zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband vereinbarte Gehalt bekommen sollen. So wären auch Restaurants und Hotels, die nicht zum DEHOGA gehören, gezwungen, den ordentlichen Tariflohn zu bezahlen. Das würde für Tausende Beschäftigte in Niedersachsen eine deutliche Verbesserung bedeuten.
Junge Wirtschaft fordert mutige und zukunftsorientierte Politik
Seit der Landtagswahl im vergangenen Jahr hat Niedersachsen erstmals seit 1984 wieder ein von der CDU geführtes Wirtschaftsministerium. Doch was bedeutet das konkret für die hiesige Wirtschaftsregion? Was wird sich maßgeblich ändern und wie sehen die Maßnahmenpläne in den Themenfeldern Unternehmensgründung und -nachfolge, Infrastruktur, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Digitalisierung aus? Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Lüneburg – Elbe-Heide-Region nahmen dies zum Anlass, sich im Rahmen der ersten Veranstaltungsreihe "Junge Wirtschaft trifft…" am 9. Mai im Lüneburger Wasserturm in den konstruktiv-kritischen Politikaustausch zu treten.
Es gibt aktuell eine Vielzahl an Themen, die die Bundesregierung und im Einzelnen auch die niedersächsische Landesregierung bewegt. Auch wenn die deutsche Wirtschaft mit einem erwarteten Jahreswachstum von 2,5 Prozent und einer Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Niveau seit der Wiedervereinigung ökonomisch gute Rahmenbedingungen bietet, stehen wir auch auf lokaler Ebene vor großen Herausforderungen.
Großprojekte wie der zögerliche Ausbau der A 39 und die fehlende Bereitstellung eines flächendeckenden Glasfasernetzes sind nur einige Paradebeispiele für die deutsche Bürokratie als wirtschaftlicher "Show-Stopper". Insbesondere den Abbau bürokratischer Hürden sieht Althusmann als zentrales Anliegen, um auch die Wirtschaftspolitik agil voranzutreiben.
In einer Live-Umfrage stellte sich der Wirtschaftsminister bereitwillig den Abstimmungsergebnissen und im Anschluss den Fragen der rund 40 Führungskräfte und Jungunternehmer aus der Region. Vor allem Themen wie die Digitalisierung und den Ausbau der Gründungsregion Niedersachsen bewertete das Publikum vor Ort als stark verbesserungsfähig und forderte hier ein rasches Handeln der politisch Verantwortlichen. Wenig überrascht von den Ergebnissen warb Althusmann für die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsfragen nach dem dänischen Modell, wo diese durch die parlamentarischen Gremien gesetzlich entschieden werden. "Mit dem Blick auf unsere Nachbarländer wissen wir, dass es schon gut funktionierende Modelle gibt, die nicht immer neu erfunden werden müssen." Eine Einschätzung, die auch Arno Herder, Kreissprecher der WJ Lüneburg – Elbe-Heide-Region, teilt: "Wir, als Stimme der jungen Wirtschaft vor Ort, denken und handeln modern und fordern das auch aktiv von der hiesigen Politik."
Abschließend erlaubte sich Althusmann auf Nachfrage zur zügigen Bildung einer Großen Koalition in Niedersachsen und zu den schwierigen Koalitionsgesprächen auf Bundesebene noch eine Spitze: "Wer sich zur Wahl aufstellen lässt, muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen."