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"Ich dachte, mich trifft der Schlag"

"Viele Schlaganfälle lassen sich vermeiden", sagt Dr. Ulrike Heesemann, Chefärztin der Neurologie im HELIOS Klinikum Uelzen. Foto: Jochen Quast

Ein Satz, der einem leicht über die Lippen geht. Was aber, wenn es wirklich passiert?

Schlaganfälle sind die häufigste Ursache für schwere Behinderungen wie Lähmungen und Sprachstörungen bei Erwachsenen. Betroffene benötigen eine schnelle Hilfe und Therapie. So behandeln die Ärzte der Neurologie im HELIOS Klinikum Uelzen auf der überregionalen Schlaganfall-Spezialstation, der Stroke Unit, jährlich rund 1000 Schlaganfall-Patienten. Frauen und Männer, vor allem aus den Landkreisen Uelzen, Lüchow-Dannenberg, der Altmark und dem Heidekreis. Anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober 2016 unterstreicht Chefärztin Dr. Ulrike Heesemann, dass sich viele Schlaganfälle vermeiden lassen, wenn die Risikofaktoren rechtzeitig behandelt werden.

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Studien besagen, dass sogar circa 90 Prozent aller Schlaganfälle verhindert werden könnten, würden die Betroffenen gesünder leben und weniger Nikotin oder Alkohol zu sich nehmen. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und Sport, Übergewicht, Herzerkrankungen und Diabetes mellitus. "Die Behandlung dieser Risikofaktoren kann nur im guten Zusammenspiel zwischen Arzt und Patient gelingen", sagt Chefärztin Heesemann.

Doch oft trifft der Schlaganfall die Betroffenen aus heiterem Himmel. Auch, weil Warnzeichen wie vorübergehende halbseitige Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen, Schwindel oder ein vorher nicht gekannter Kopfschmerz sowie plötzlich einsetzende Bewusstseinsstörungen ignoriert werden: "Häufig liegt es daran, dass die Betroffenen auch beim Auftreten der Symptome erstmal abwarten, vor allem, weil sie keine Schmerzen fühlen", weiß die Neurologin. Die Folge: nur etwa jeder dritte Betroffene erreicht innerhalb der ersten drei Stunden nach Einsetzen der Symptome das Krankenhaus. Ein Nachteil, denn trotz moderner Therapieverfahren beginnt bei der Behandlung ein Wettlauf mit der Zeit. Zum Beispiel bei der häufigsten Schlaganfall-Ursache: der Mangeldurchblutung des Gehirns. Wenn plötzlich ein Blutgefäß verengt oder eine Hirnarterie verschlossen ist, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schon nach Minuten sterben unwiderruflich Nervenzellen ab. "Je früher die Behandlung beginnt, umso wirksamer ist sie", betont Heesemann. Deshalb hält sie es für besonders wichtig, über Symptome und Notfallhilfe informiert zu sein, um als Betroffener oder Angehöriger schnell reagieren zu können. Gibt es einen Schlaganfall-Verdacht, sollte dieser auch bei einem Notruf gegenüber dem Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle geäußert werden. Wird der Patient schnell in einer Schlaganfall-Spezialeinheit (Stroke Unit) behandelt, steigen seine Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung, die Folgeschäden können so geringer ausfallen. "Es gibt auch viele neue erfolgversprechende Therapiemethoden, aber auch diese müssen schnellstmöglich nach dem Schlaganfall zum Einsatz kommen", unterstreicht die Neurologie-Chefärztin des HELIOS Klinikums Uelzen.

In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Meist sind es Frauen und Männer der Altersgruppe 60plus. Aber auch Jüngere können betroffen sein. "Im vergangenen Jahr haben wir zwei 17 Jahre alte Patienten behandelt, in diesem Jahr war der jüngste Patient 16 Jahre alt", ergänzt Heesemann.

Über die moderne Schlaganfallbehandlung informieren die Chefärztin der Neurologie Dr. Ulrike Heesemann und der Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie im HELIOS Klinikum Uelzen, Dr. Jörg Larsen, im Rahmen eines gemeinsamen Vortrags - am 9. November 2016, um 19.00 Uhr im HELIOS Klinikum Uelzen.

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