Flohmarkthändler wechseln von der Fußgängerzone in das Schnellenmarktviertel
Es war zunächst nur ein Testlauf: Am vergangenen Samstag hatten die Uelzener Flohmarktfans zum ersten Mal seit 1979 wieder die Möglichkeit, auf dem Gelände des Schnellmarktviertels rund um den markanten Brunnen auf Schnäppchenjagd zu gehen. Seinerzeit hatte Reinhard Schamuhn das Flohmarkt-Treiben von Hannover nach Uelzen transportiert, in den letzten Jahrzehnten fand das beliebte Event jedoch jeweils am zweiten Samstag im Monat von Mai bis September in der Fußgängerzone seinen festen Platz.
Dabei war das Schnellenmarktviertel schon im 15. und 16. Jahrhundert zu Zeiten der Hanse ein beliebter Handelsort, die dort angebotenen Töpferwaren (Schnellen) gaben ihm seinen Namen. Die Verlegung des Flohmarktes ist nach der Umgestaltung des Brunnens, sowie den bunt gestrichenen Hausfassaden eine weitere Maßnahme von Stadt und Citymanagement, um in dem historischen Viertel Atmosphäre zu schaffen und es mit neuem Leben zu füllen.
Mit Erfolg. Anjela Ille vom städtischen Ordnungswesen zeigte sich positiv überrascht: "Rund 70 Händler haben hier heute aufgebaut, und abgesehen von ein paar "Gewohnheitstieren" sind die Meisten schon jetzt von dem neuen Standort begeistert.“ So auch Nina Prasse, Moderatorin bei "Radio Zusa" und Anwohnerin des Schnellenmarktviertels, die ebenfalls mit einem eigenen Stand vertreten ist: "Von Anfang an sind erstaunlich viele Kunden gekommen, die zudem bereit sind, auch wieder mehr zu zahlen", lautet ihr Fazit.
Vielleicht liegt es am ganz eigenen Charme des wiederbelebten Viertels, vielleicht auch an seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit: Fest steht auf jeden Fall, dass die Uelzener den neuen Standort sofort angenommen haben. Ob sich der Flohmarkt auf Dauer am Schnellenmarkt etablieren kann, ist indes noch nicht entschieden – zu wünschen wäre es aber allemal.
Text u. Fotos O. Huchthausen