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Gewerkschaft NGG kritisiert Lohnlücke

Jobs in der Gastronomie sind oft weiblich: Doch Teilzeit- und 450-Euro-Stellen führen häufig dazu, dass Frauen nur auf MiniLöhne kommen. Das kritisiert die Gewerkschaft NGG. Foto: NGG

Frauentag am 8. März

Sie arbeiten genauso lang, ziehen aber beim Verdienst den Kürzeren: Frauen, die im Landkreis Uelzen eine Vollzeit-Stelle haben, verdienen rund 380 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten zum Internationalen Frauentag am 8. März hingewiesen. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

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Danach liegt das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen von Frauen im Kreis Uelzen aktuell bei 2.590 Euro im Monat – Männer mit der gleichen Arbeitszeit kommen auf 2.970 Euro. Das macht einen Unterschied von 13 Prozent.

"Es kann nicht sein, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt noch immer so stark benachteiligt sind. Viele Unternehmen in der Region nutzen das Lohngefälle aus, obwohl sie mehr zahlen müssten", kritisiert Steffen Lübbert von der NGG-Region Lüneburg. Besonders problematisch sei die Situation in frauendominierten Berufen – etwa im Service einer Gaststätte oder im Verkauf einer Bäckerei. Wenn hier nicht nach Tarif gezahlt werde, träfen niedrige Löhne häufig auf Teilzeitjobs und befristete Stellen.

"Die Folge sind geringe Einkommen und im Alter Mini-Renten, die Frauen dann beim Amt aufstocken müssen", so Lübbert.

Nach Einschätzung des Gewerkschafters dürfte der tatsächliche Gender Pay Gap, die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, im Landkreis Uelzen bei deutlich über 13 Prozent liegen. "Bezieht man Teilzeitstellen und Minijobs in die Rechnung ein, wird die Kluft noch größer. Denn hier arbeiten mehr Frauen als Männer. Zugleich sind die Löhne im Schnitt deutlich niedriger", sagt der NGG-Geschäftsführer. Das zeige sich gerade im Gastgewerbe:

► Nach Angaben der Arbeitsagentur werden im Kreis aktuell 69 Prozent aller Teilzeit- und Minijobs in der Branche von Frauen erledigt.

"Hinzu kommt, dass noch immer zu viele Frauen zu Hause bleiben – nicht zuletzt auch, weil das Ehegatten-Splitting bei der Steuer die Rollenteilung verstärkt", so Lübbert. Damit gehe dem heimischen Arbeitsmarkt eine große Chance durch die Lappen. Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft und den Fachkräftemangel müssten eigentlich schon heute viel mehr Frauen ins Berufsleben einsteigen.

Die NGG fordert die Unternehmen auf, die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern in vergleichbaren Positionen zu beenden. Auch die Politik sei gefordert.

"Statt immer neuer Lippenbekenntnisse zum Frauentag brauchen wir einen gesetzlichen Anspruch auf gleiches Geld für gleichwertige Arbeit, der Wirkung zeigt und in den Betrieben zwingend umgesetzt werden muss. Alles andere ist im Jahr 2020 von vorgestern", so Lübbert.

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