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Entscheidende Projekte für die Zukunftsfähigkeit der Region im vordringlichen Bedarf

IHK-Kampagne "Unsere A 39" - Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies, IHK-Präsident Olaf Kahle und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert (v.l.)., Foto: IHK Lüneburg

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat heute in Berlin den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) vorgestellt.

Gleich vier Gründe zur Freude bescherte er damit der regionalen Wirtschaft: Der Lückenschluss der Autobahn 39, der Weiterbau der Ortsumgehung Celle im Zuge der B 3, der Ausbau der Alpha-E-Variante zur Entlastung der Schienenwege und der Schleusenneubau am Schiffshebewerk Scharnebeck sind im vordringlichen Bedarf enthalten.

"Damit ist es gelungen, gleich vier Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu platzieren, die für die Zukunftsfähigkeit unserer Region von entscheidender Bedeutung sind", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert.

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Besonders erfreulich: Das Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 ist auf 2,1 gestiegen. Das zeigt, dass trotz der langen Planungsdauer und der zusätzlichen Maßnahmen beim Lärmschutz der Nutzen deutlich angestiegen ist. "Wir freuen uns sehr, dass Niedersachsen einen über-proportional großen Anteil der Finanzmittel zugewiesen bekommt und bedanken uns ausdrücklich für die tolle Unterstützung von Enak Ferlemann und Olaf Lies", betont Zeinert. Der Ausbau der B 4 wurde, abgesehen von einem Teilabschnitt zwischen Gifhorn und Braunschweig, nicht berücksichtigt.

Hintergrund: Die Großregion Lüneburg-Wolfsburg ist – infrastrukturell gemessen am bundesdeutschen Durchschnitt – schlecht erschlossen. "Mit dem Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg wird der größte autobahnfreie Bereich Deutschlands endlich der Vergangenheit angehören", sagt Zeinert. Er geht davon aus, dass der Ausbau im ersten genehmigten Abschnitt im Jahr 2019 startet.

Laut IHK ist der A-39-Lückenschluss eine Grundvoraussetzung für einen Entwicklungsschub der bestehenden Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt auch ein Gutachten der ProgTrans AG aus dem Jahr 2014.

Demnach werden vor allem die regionalen Zentren Lüneburg, Uelzen, Gifhorn, Wittingen und Wolfsburg sowie die Gemeinden nahe der A 39 profitieren. "Dort gibt es viele transportintensive Unternehmen, die naturgemäß stark auf Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur reagieren", sagt Zeinert. "Deshalb sind hier besonders starke regionalökonomische Impulse zu erwarten." Freuen dürfte die Platzierung des Bauvorhabens im BVWP aber vor allem die Menschen in der Region, die sich einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa aus 2015 zufolge mit einer deutlichen Mehrheit von 70 Prozent pro Autobahnlückenschluss positionierten.

Ähnliches erwartet die IHK von der "Schleuse Scharnebeck" am Elbe-Seitenkanal (ESK). Er verbindet den Hamburger Hafen mit dem Hafenhinterland und ist deshalb von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Zeinert macht deutlich: "Moderne Logistikketten müssen verlässlich funktionieren, umso mehr, wenn sie, wie das Hebewerk in Scharnebeck, eine Schlüsselfunktion für die regionale Wirtschaft haben." Zurzeit würden nur zehn Prozent der auf dem Kanal transportierten Güter in den regionalen Häfen umgeschlagen, sagt Zeinert: "Durch den Bau einer neuen Schleuse in Ergänzung zum bestehenden Schiffshebewerk ergäben sich auch für die Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen neue Perspektiven."

Laut Studie des Beratungsunternehmens Hanseatic Transport Consultancy (HTC) aus 2015 würden sich vermehrt logistische Dienstleister ansiedeln und dadurch zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen. Und noch weitere Gründe machen den Schleusenneubau notwendig: Aktuell werden bereits etwa 11 Millionen Tonnen Güter auf dem ESK transportiert. Damit ist die aktuelle Kapazitätsgrenze von zwölf Millionen Tonnen beinahe erreicht. Spätestens zwischen 2020 und 2023 wird es laut HTC-Gutachten so weit sein. Mit einer zusätzlichen modernen Schleuse in Scharnebeck könnten jedoch auf dem ESK bis zu 24 Millionen Tonnen jährlich transportiert werden. Hinzu kommt, dass Straßen und Schienen überlastet sind, auf Binnenschiffen können Güter effizient und umweltverträglich transportiert werden. Der Kanal wäre für bis zu 135 Meter lange Schiffe befahrbar. Zurzeit ist bei 100 Metern Länge Schluss.

Foto: IHK Lüneburg; Karte erstellt mit regiograph

Die geplante östliche Ortsumgehung von Celle (B 3 neu) wird die Menschen in Celle von den hohen Belastungen des Durchgangsverkehrs entlasten, der sich als Resultat von drei aufeinandertreffenden Bundesstraßen im Zentrum der Stadt entwickelt hat. Wegen der schnelleren Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz wird der Bau der neuen B 3 auch für die wirtschaftliche Entwicklung von Celle positive Impulse setzen können. Standorterweiterungen können endlich umgesetzt und Neuansiedlungen vorangetrieben werden. Außerdem profitiert das gesamte transportierende Gewerbe ebenso wie Pendler im Raum Celle.

"Unsere IHK wertet die angestrebte Verbesserung der Schieneninfrastruktur durch die Alpha-E-Variante als starkes Signal für die niedersächsische Wirtschaft", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Zeinert.

Engpässe der Hafen-Hinterlandanbindungen könnten so zunächst für die nächsten Jahre abgebaut werden. Um aber auch über 2030 hinaus den steigenden Herausforderungen an die Infrastruktur gewachsen zu sein, sei es erforderlich, zügig in darüber hinausgehende Planungen einzusteigen. Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund der langen Planungszeiträume.

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