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Moderne Mittelstandspolitik in Zeiten der Digitalisierung"

Foto: Stephan Weil, niedersächsischer Ministerpräsident (StK / Philipp Ditfurth, nh)

Ministerpräsident Stephan Weil spricht am 16. November beim 6. Tag der Niedersächsischen Wirtschaft über das Thema "Niedersachsen 4.0

Nach Mexiko und die USA hat eine Delegationsreise den niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil und Olaf Kahle, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg geführt. Bei den Treffen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft sprachen sie über Digitalisierung, Innovationen und knüpften neue Kontakte, von denen auch die niedersächsischen Unternehmen profitieren. Ein Interview über Chancen und zukunftsweisende Ideen.

In sechs Tagen haben Sie drei Zeitzonen passiert, und mehr als 50 Termine absolviert, wie fühlt man sich nach so einer Reise?

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Stephan Weil: Delegationsreisen sind kein Urlaub und wir planen dieses Reisen immer mit dem Ziel, möglichst viele Gespräche zu führen und interessante Unternehmen zu besuchen. Die mehr als zwölf Stunden des Rückflugs nutze ich dann gerne, um die Ereignisse nachzuarbeiten und etwas auszuruhen. Wenige Stunden nach Ankunft in Hannover hatte ich bereits meinen nächsten Termin, das war aber kein Problem.

Olaf Kahle: Das Programm war in der Tat sehr kompakt und inhaltsschwer. Insofern hat sich die Reise gelohnt. Im Gegensatz zum Ministerpräsidenten durfte ich einen Tag nach der Rückkehr frei machen. Das war auch nötig.

Was war das Ziel dieser Reise?

Weil: In Mexiko haben wir das VW-Werk in Puebla besucht und mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft über die weitere Entwicklung dieses faszinierenden Landes gesprochen, in dem es in Teilen aber auch immense Probleme und Herausforderungen gibt. Mexiko ist wegen seiner guten eigenen wirtschaftlichen Entwicklung, der Nähe zu den USA und wegen der einigermaßen stabilen politischen Verhältnisse ein interessantes Terrain für niedersächsische Unternehmen.

San Francisco stand ganz unter dem Thema Digitalisierung. Die Unternehmen im Silicon Valley sind uns teilweise weit voraus. Informationen aus erster Hand sind für uns enorm wichtig, damit wir den Anschluss nicht verpassen. Niedersachsen hat bereits einiges unternommen im Bereich Digitalisierung, aber es bleibt noch viel zu tun. Das Land wird in Kürze aufbauend auf den hiesigen Vorarbeiten, ergänzt durch die Erfahrungen dieser Reise die Eckpunkte für eine zukunftsweisende Digitalisierungsstrategie vorstellen.

Kahle: Bei solchen Reisen gewinnen wir vor Ort Ansprechpartner und können unsere Unternehmen Brücken bauen – ein hoher Wert für die Mitglieder unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg, denn für die regionale Wirtschaft sind die USA ein bedeutender Markt: Jedes vierte exportierende Unternehmen aus unserem IHK-Bezirk liefert in die USA. Hinzu kommt, dass Russland durch Sanktionen und den schwachen Rubel als Absatzmarkt an Bedeutung verloren hat und auch Chinageschäft schwächelt. Umso mehr fokussieren auch die Unternehmen auf die USA, die in diesem Markt bisher weniger oder gar nicht aktiv waren.

Foto: Olaf Kahle, Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHK/Tamme, nh)

Ganz konkret, was werden Sie jetzt umsetzen?

Weil: Drei Dinge. Erstens war ich beeindruckt von der sehr konstruktiven  Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung im Valley. Zusammen mit den mitgereisten Universitätspräsidenten möchten wir einige der dazu in Stanford gesammelten Erkenntnisse auf Niedersachsen übertragen. Zweitens: Das Thema eMobilität wird unser Leben sehr grundsätzlich verändern. Wir müssen die Weichen dafür stellen, damit dieser Veränderungsprozess uns nicht überrollt. Und Drittens: Das Thema Internetsicherheit ist eine enorme Bedrohung für Unternehmen und Politik. Hier müssen wir auf die Gefahren aufmerksam machen und mehr investieren.

Kahle: Da will ich anknüpfen. Ich glaube auch nicht, dass alle Unternehmer die Bedrohung der Cyberangriffe schon verinnerlicht haben. Unsere IHK Lüneburg-Wolfsburg wird gemeinsam mit anderen Verbänden und Universitäten jetzt verstärkt darauf aufmerksam machen. In unserer täglichen Arbeit werden wir aber auch einen Schwerpunkt auf Start-ups legen. Wir müssen Innovationen schneller die Möglichkeit geben, an Startkapital zu kommen. Hier haben wir in Deutschland gewaltiges Verbesserungspotenzial. Und wir werden den Transfer von Wissenschaft zu Wirtschaft besser gestalten. Dazu setzen wir auf die IHK-Innovationsbotschafter. Das sind Quer- und Neudenker, die  bereits innovative Strategien in ihren Unternehmen umsetzen und als Beispiel guter Praxis gelten. Außerdem arbeiten wir zum Thema Technologietransfer sehr gut mit der IHK Braunschweig zusammen, sodass wir den Unternehmen in der Region ein starkes Netzwerk zur Verfügung stellen können.

IHKLW / ben

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